Deutschland-Cup vom 10.11 - 12.11.2000 in Hannover

 

Nachdem wir bereits am Mittwoch vor dem Deutschland-Cup-Wochenende der PREUSSAG-Arena beim Derby zwischen den Hannover Indians und den Hannover Scorpions einen ersten Besuch abgestattet hatten, war es am Freitag darauf dann soweit. Heike machte ihren Corsa startklar, sammelte in Kassel Moni und Carsten ein, rauf auf die A7, in Göttingen noch meiner Eier in der Firma abgeholt und dann zu viert weiter nach Norden...immer geradeaus !

 

Das Hotel, das wir uns über das Internet gebucht hatten, war das „Holiday Inn Express“ an der Hildesheimer Straße, unweit des Messegeländes. Runter von der Autobahn, war die Hildesheimer Straße schnell gefunden, jedoch kein Holiday Inn weit und breit unter der angegebenen Hausnummer. Also die Straße noch mal rauf und runter, einmal um den Block...nichts !!! Als wir schon fast aufgeben wollten, fragten wir in einem anderen Hotel nach dem Weg. Die Antwort war simpel, aber verblüffend ! Besagte Straße führt quer durch Hannover hinein in den Stadtteil Laatzen, und dort hat man einen eigenen Hausnummernkreis. Also fuhren wir auf die Hannoversche Seite, fanden das Holiday Inn Express umgehend und checkten ein. Wir hatten die Zimmer recht günstig bekommen, alles war bestens und nachdem wir uns ausgehfertig gemacht hatten, orderten wir ein Taxi und ließen uns zur Arena bringen. Dort trafen wir uns mit Winne, unserem Dedel-Power-Mitglied aus Spandau, und seiner „Ziehtochter“ Melanie.

 

Am Abend stand das Spiel der Deutschen gegen die Slowaken an, nachdem nachmittags bereits Kanada gegen die Schweiz gewonnen hatte. Es entwickelte sich ein offenes und spannendes Spiel gegen die Slowakei, die immerhin amtierender Vize-Weltmeister war. Nach dem 1. Drittel stand es „nur“ 0:1 aus deutscher Sicht und dieses Ergebnis hatte auch nach dem 2. Drittel Bestand. Kurz nach Beginn des Schlußabschnitts fiel vor 3.900 Zuschauern das 0:2, doch die deutsche Mannschaft schlug sich wacker und kam sogar noch zum Anschlußtor durch Hynes. Es sollte allerdings „nur“ der Ehrentreffer sein. Also 1:2 verloren, aber in den Gängen der Arena ging jetzt die Party erst richtig los ! Angeheizt durch die „musikalische Abteilung“ der „Bunten Mischung Deutschland“ (BMD), einer Art Fan-Club der Nationalmannschaft, entwickelte sich eine tolle Atmosphäre, bei der noch lange nach Spielschluß hunderte Schlachtenbummler singend und Polonaise tanzend durch die Halle zogen ! Kaputt, aber happy bestiegen wir später ein Taxi, das uns zurück zum Hotel brachte. An der Bar ließen wir den Tag langsam ausklingen, um uns dann auf die Zimmer zu verziehen, denn der nächste Tag sollte es wieder in sich haben!!!

 

Frie-Wi, ein BMD-Mitglied aus Hannover, hatte nämlich in der Gaststätte „Nordlicht“ in Wunstorf für die Fans einen Frühschoppen organisiert. Nachdem wir uns am Frühstücksbuffet gestärkt hatten, machten wir uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg nach Wunstorf. Dies gestaltete sich etwas langwierig , aber gegen 12 Uhr erreichten wir das „Nordlicht“. Dort hatten sich bereits Dutzende Eishockey-Fans eingefunden. Es entwickelte sich ein äußerst kurzweiliger und fröhlicher Nachmittag; neben Gesängen und Polonaisen konnte nach Herzenslust gefachsimpelt werden und auch der Wirt war am Ende ob der erzielten Tageseinnahmen sehr zufrieden (...hat wahrscheinlich im Anschluß sechs Monate Urlaub auf Hawaii gemacht !). Zwischenzeitlich stärkten wir Kasseler uns beim Griechen vis-a-vis und diskutierten, wie wir am besten zur Arena zurückkommen könnten, wo abends das Spiel gegen die Schweiz steigen sollte. Zurück im „Nordlicht“ wurde auch diese Frage geklärt, denn Frie-Wi hatte nicht nur den Frühschoppen perfekt organisiert, sondern für uns auch den Mannschaftsbus der Hannover Indians geordert. Jeder, der mitfahren wollte, warf ein paar Mark in den Hut, der Bus war bezahlt und ab ging´s Richtung PREUSSAG-Arena. Auf diesem Weg noch mal herzlichen Dank an Frie-Wi für die Organisation dieses tollen Tages !!!

 

In der Halle war die Kulisse dann schon beachtlicher als am Vortag. Fast 6.000 Besucher waren da, um das Spiel gegen den WM-Sechsten von St. Petersburg zu sehen, nachdem am Nachmittag die Kanadier bereits mit 5:4 n.V. gegen die Slowaken gewonnen hatten. Nach schnellem Rückstand konnte Benda noch vor Ende des 1. Drittels ausgleichen. In der 23. Minute gelang Leo Stefan gar das 2:1, allerdings erzielten die nächsten beiden Treffer die Eidgenossen, so dass es vor dem Schlussdrittel 2:3 stand. Erst in der 56. Minute fiel dann die Entscheidung zu Gunsten der Schweizer zum 2:4. Die deutsche Mannschaft hatte sich erneut sehr achtbar aus der Affäre gezogen !

 

Im Anschluß dann: Same procedure as every night ! Zu Trommeln, Pauken und Trompete wurde gesungen und getanzt. Wie immer herrschte eine Stimmung bei den Fans, die wahrlich ihresgleichen sucht !!!

 

Beim Verlassen der Halle haben Moni und ich dann die anderen beiden im Getümmel aus den Augen verloren. Na ja, wir würden sie schon wiederfinden ! Dummerweise haben wir zwei uns dann noch in die Haare gekriegt. Sie also alleine weitermarschiert, um Carsten und Heike zu suchen, ich in die andere Richtung mit Ziel „Hotel“. Würde ich halt früh ins Bett gehen ! Plötzlich stand Carsten vor mir. Auch er hatte sich mit Heike gezofft. Kurze Beratung, Taxi gestoppt und gemeinsam ins Holiday Inn. Pah, was brauchten wir die Frauen, die uns eh nie verstehen !!! Im Hotel direkt an die Bar und erst mal Schnaps geordert. Ein Kurzer gab dann den anderen und nach geraumer Zeit hatten wir die nötige Bettschwere. Wir kriegten unsere Rechnung, die recht üppig ausgefallen war. Der Schnaps für 7,50 DM ! Nicht schlecht, aber es war halt ein Holiday Inn und außerdem kann Frustsaufen schon mal teuer werden. Also zahlen und ab ins Bett !!! Kurz darauf erreichten auch Moni und Heike das Hotel. An der Bar hat ihnen der Barkeeper natürlich erst mal brühwarm die Story von unserem Gelage berichtet. Die beiden konnten sich ein breites Grinsen wohl nicht verkneifen !

 

Am nächsten Morgen haben Carsten und ich uns erst mal erkundigt, ob ein Schnaps wirklich 7,50 DM kosten kann. Die Antwort war sehr aufschlussreich: „Ein Doppelter schon !“ Hätte man uns ja auch sagen können, dass es Doppelte waren, beruhigte uns aber dahingehend, dass der Preis unter diesen Umständen doch akzeptabel war !!!

 

Nach dem Frühstück holten uns Winne und Melanie am Hotel ab und wir fuhren gemeinsam in den Zoo von Hannover. Ich hatte nämlich erfahren, dass dort Huskies-Plastikmasken verkauft werden und die mussten wir haben ! Standesgemäß im Trikot kamen wir zum Zoo und mussten am Eingang zunächst mal dem Personal klarmachen, dass wir keine Eintrittskarten brauchten, sondern nur mal in den örtlichen Zoo-Shop wollten. Irgendwie haben wir sie dann überzeugt, denn wir wurden tatsächlich von einem Mitarbeiter direkt in den Laden geführt. Dort war die Enttäuschung allerdings groß, denn es gab zwar Tiermasken; die Huskies aber waren ausverkauft. Da wir uns aber in den Kopf gesetzt hatten, den Zoo nicht unmaskiert zu verlassen, entschieden wir uns kurzerhand für das Modell „Affe“ ! So dekoriert waren wir auf dem Weg zu den Autos dann die Attraktion für die kleinen und großen Zoobesucher an diesem Tag !!!

 

Als Schimpansen verkleidet fuhren wir dann in die Hannoversche Altstadt, um uns für das Spiel am Abend zu stärken. In einem Lokal trafen wir noch weitere Fans. Dort ließen wir uns für den Nachmittag nieder und haben uns ausgiebig bewirten lassen; Carsten u.a. mit Känguruhschnitzel...alter Hüpfer !!!

 

Gegen Abend ging´s dann zum letzten Mal in die Arena. Rund 6.800 Zuschauer hatten sich eingefunden, um das Spiel der Deutschen gegen Team Canada zu sehen. Bereits vor diesem Spiel standen die Kanadier als Turniersieger fest, nachdem am Nachmittag die Schweiz mit 3:2 gegen die Slowakei gewonnen hatte. Es entwickelte sich ein munteres Spielchen, wobei sich die Auswahl aus Kanada an diesem Tag aber als eine Nummer zu groß für unser Team erwies. Am Ende hieß es 5:2 für die Mannschaft aus dem Mutterland des Eishockeys, die sich so souverän den Pokal holte. Die Tore für die Truppe von Hans Zach erzielten Smazal und Abstreiter. Der Stimmung in der Halle tat dies aber keinen Abbruch, sondern vielmehr war noch einmal Party as usual angesagt !!!

 

Nachdem wir uns dann später allgemein verabschiedet hatten, bestiegen wir etwas müde, aber rundum zufrieden den Corsa und Heike brachte uns heil nach Kassel zurück. Gegen Mitternacht war dann das Unternehmen „Deutschland-Cup 2000“ für uns beendet, aber nicht ohne klarzustellen, im November 2001 bestimmt wieder mit dabei zu sein !!!

 

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